Stefan Kölliker ist am 9. September 1970 geboren und in Bülach (ZH) aufgewachsen. Er ist ausgebildeter Treuhänder mit eidg. Fachausweis und war Inhaber eines eigenen Treuhandbüros, als er 2008 als Mitglied der SVP in die St. Galler Regierung gewählt wurde.
In seiner Funktion als Vorstand des Bildungsdepartements präsidiert er den Universitätsrat der Universität St.Gallen (HSG) sowie den Rat der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG). Ausserdem ist er als Präsident oder Vizepräsident der Hochschulräte der bisherigen drei Fachhochschulen im Kanton St.Gallen treibende Kraft bei der Entwicklung der OST – Ostschweizer Fachhochschule, die auf Herbst 2020 die Fachhochschulstandorte mit interstaatlicher Trägerschaft vereint.
Regierungsrat Stefan Kölliker bekleidet zusammen mit Staatsrätin Cesla Amarelle (VD) das Vizepräsidium der von Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Eidgenössischen Departementes für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), präsidierten Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK).
Die digitale Transformation soll als gesellschaftliche Umwälzung vom Menschen her begriffen und durch diesen gestaltet werden. Damit dies gelingt, ist direkt die Bildung angesprochen. Der Kanton St. Gallen lanciert mit diesem Bewusstsein eine IT-Bildungsoffensive mit ganzheitlichem Fokus. Vom Kindergarten bis zum Doktorat soll die Offensive die Ausbildenden und die Lernenden unterstützen auf ihrem Weg zum Ziel, Chefs und nicht Unterworfene des technischen Potenzials zu sein.
Cesla Amarelle, am 14. September 1973 in Montevideo (Uruguay) geboren, zog Ende der 1970er Jahre nach Yverdon-les-Bains. Nach dem Studium und verschiedenen Lehr- und Forschungspositionen im schweizerischen, internationalen und europäischen Recht an der UNIL und UNIFR trat sie der Universität Neuenburg bei, wo sie 2015 zur ordentlichen Professorin für Verfassungs- und öffentliches Recht ernannt wurde.
Politisch gesehen trat Cesla Amarelle 1999 der Sozialistischen Partei bei. Sie wurde 2006 nacheinander in den Gemeinderat von Lausanne und 2007 in den Grossen Rat des Kantons Waadt gewählt, trat 2009 in den Gemeinderat von Yverdon-les-Bains ein und hatte von 2008 bis 2012 den Vorsitz der Waadtländer Sozialistischen Partei inne. Sie wurde zweimal in den Nationalrat gewählt, war von 2011 bis 2017 Mitglied des Nationalrats und leitete von 2013 bis 2015 den Ausschuss für politische Institutionen. Cesla Amarelle, die am 21. Mai 2017 in den Staatsrat gewählt wurde, ist seit dem 1. Juli 2017 Vorsteherin des Departments für Bildung, Jugend und Kultur des Kantons Waadt (DFJC).
Dr. Arja-Sisko Holappa ist Expertin für Bildungsentwicklungsprozesse und leitet das Impact-Programm der finnischen Nationalagentur für Bildung. Als ehemalige Lehrerin und Lehrpersonenausbilderin verfügt sie über umfangreiche Erfahrungen im Bildungsmanagement in kommunalen, regionalen und nationalen Behörden. Ihr besonderes Interesse gilt den Top-Down und Bottom-Up Entwicklungsprozessen, die sie auf institutioneller, regionaler und nationaler Ebene erlebt und studiert hat.
Gregory Durand ist derzeit Präsident der Société pédagogique vaudoise (SPV). Sie umfasst rund 2 800 Lehrpersonen der obligatorischen Schule und hat zum Ziel, den Fortschritt, die Förderung und die pädagogische Ausrichtung der Waadtländer Schulen sicherzustellen. Sie vertritt auch die Interessen des Waadtländer Lehrpersonals im Allgemeinen und der einzelnen Mitglieder im Besonderen. Die Delegiertenversammlung der SPV hat 2018 ein Positionspapier mit dem Titel “10 Maßnahmen für eine Qualitätsschule” verabschiedet, um ein umfangreiches Projekt für die Waadtländer Schule vorzustellen.
Herr Durand lehrte etwa fünfzehn Jahre lang in der obligatorischen Schule. Nach einer Ausbildung zum Lehrer und Ausbildner, absolvierte er berufsbegleitend einem Bachelor- und Masterabschluss der Erziehungswissenschaften der Universität Genf (UNIGE). Bevor er 2014 den Vorsitz des SPV übernahm, war er außerdem als Lehr- und Forschungsassistent der UNIGE tätig.
Olivier Crouzet, ein ausgebildeter Wissenschaftler und Informatikingenieur hat während seines Studiums einen Einblick in den technischen sowie den pädagogischen Bereich der Erziehung erhalten.
Nach zwei Jahren im Dienste des drittgrössten Internetsanbieters für Fachleute als Systemadministrator, trat er einer Informatikschule bei, die zu den führenden in Frankreich gehört und mehr als 4 000 Schülerinnen und Schüler aufnimmt. Er entwarf das pädagogische Modell und liess es weiterentwickeln.
Aufbauend auf diesem Erfolg gründete er 2013 zusammen mit Nicolas Sadirac, Kwame Yamgnane und Florian Bucher eine neue Informatikschule namens “42”, die eine als “Peer-Learning” qualifizierte Pädagogik fördert welches auf dem Schulmodell von Olivier Crouzet basiert: 100% Praxis und Projekte, ohne Lehrpersonen, Kurse oder Wissenstransfer. Die Studierenden diskutieren untereinander, tauschen Ideen aus, testen, scheitern, wiederholen Tests, um ihr Ziel zu erreichen und sich schliesslich gegenseitig zu bewerten.
Gegründet und finanziert von Xavier Niel (illiad), ist “42” für Studierende kostenlos. Olivier Crouzet entwickelt dieses Modell ständig weiter und fördert öffentlich mittels Konferenzen die Entwicklung des französischen Bildungssystems.
Dr. Roger Wehrli ist stellvertretender Leiter allgemeine Wirtschaftspolitik und Bildung bei economiesuisse. Er hat an den Universitäten Zürich und Lausanne Volkswirtschaft studiert. In seiner Dissertation an der ETH Zürich hat er sich unter anderem mit der Frage befasst, welche Auswirkungen neue Universaltechnologien – wie z.B. das Internet – auf die wirtschaftliche Entwicklung haben.
Er ist Co-Autor einer aktuellen Publikation zur Digitalisierung und Bildung in der sich economiesuisse Fragen zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Bildung stellt: Welche grundlegenden Kompetenzen sollten gestärkt werden und wie soll die digitale Welt sinnvollerweise ins Klassenzimmer eingebunden werden? Und welche Konsequenzen hat die Digitalisierung auf das Schweizer Bildungssystem?
Neben Fragen der digitalen Entwicklung beschäftigt sich Roger Wehrli in seinem Job mit diversen weiteren wirtschaftspolitischen Themen wie z.B. Raumpolitik, Agrarpolitik, Bildung und Forschung.
Francesco Mondada, Professor für Robotik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), ist Initiant des Projekts Thymio. Sehr aktiv im Bereich der Bildungsrobotik, ist er in der Lehre auf allen Ebenen tätig. An der EPFL wurde er von den Studierenden mit dem Preis für die beste Lehrperson beehrt. Ebenso erhielt er den den von der EPFL verliehenen “Best Teaching Award”. Er leitet das Center for Learning Sciences (LEARN) der EPFL.