Eine gemeinsame Struktur des Berufsbildungssystems in der Schweiz ist das zweigleisige System – die Schüler lernen ein bis zwei Tage pro Woche in der Schule, während sie für die restlichen Tage eine Lehre am Arbeitsplatz absolvieren. Obwohl die duale Berufsausbildung als wirksames System zur Entwicklung der Fachkompetenz angesehen wird, liegt eine der Herausforderungen in der Fülle der Erfahrungen. Die praktische Erfahrung, die an einem Arbeitsplatz gesammelt wird, beschränkt sich oft auf die spezifischen Situationen, denen die Auszubildenden ausgesetzt sind, und deckt in der Regel nicht das gesamte Spektrum der praktischen Erfahrung im Zusammenhang mit dem Beruf ab.
Angesichts der Situation interessiert uns, wie wir die Erfahrung der Lernenden in der beruflichen Bildung “erweitern” können. Wir betrachten digitale Technologien als Mittel zur Lösung des Problems. Welche Art von Aktivitäten können im erweiterten digitalen Raum gestaltet werden? Die Idee, die dieses Projekt motiviert hat, ist es, die Erfahrung zu erweitern, indem man digitale Varianten von Designs erzeugt und erforscht. In den meisten designbezogenen Berufen ist der Umgang mit Beispielen und Designvariationen ein wichtiger Bestandteil des Lernens. Die Erforschung von Designvariationen kann den Lernenden helfen, ein besseres Verständnis des Designraums zu erlangen. Wir erforschen diese Idee derzeit mit zwei Berufen – Floristen und Gärtnern.