Stellen Sie sich einen Hof vor, mit einer grossen Tiermästerei, tausenden Hühnern in der Halle, Pflanzenanbau mit viel Pflanzenschutzmitteln und Dünger, aber auch ein Paar freilaufenden Hühnern und eine Ecke mit Biogemüse. Würden Sie dem Bauer abnehmen, dass er sich um das Wohl von Tier und Umwelt sorgt? Schadet er seinem Ruf nicht noch mehr, wenn er das Bisschen Bio hervorhebt? Damit beweist er doch, dass er sich durchaus der Schädlichkeit seiner Haupttätigkeit bewusst ist, jedoch nicht davonlassen will. Ähnlich ist es mit dem Katholiken, der nach sechs Tagen Sünden jeweils am siebten Tag in der Kirche zur Beichte geht.
Trotzdem erwarten grosse Energieunternehmen, dass man ihnen die neue Sorge ums Klima abnimmt, weil sie ein Paar Windturbinen aufgestellt haben, währenddem sie weiterhin Dörfer und Wälder zerstören, um noch mehr Braunkohle abzubauen und in ihren Kraftwerken zu verheizen. Die Grossbank, die beides mitfinanziert und daneben noch ein Paar ESG-Fonds anbietet, versteht nicht, dass die Klimajugend ihr die Klimaverantwortung nicht abnimmt.