Forschung mit Tieren
Ein ergänzender Ansatz
Zur Klärung von wissenschaftlichen Fragestellungen müssen Naturwissenschaftler oftmals komplexe Systeme simulieren und/oder modellieren. Je nach Forschungsgebiet bedienen sie sich zu diesem Zweck Computersimulationen (in silico), Zellkulturen (in vitro) oder lebender Tiere (in vivo). Bestimmte Forschungsbereiche der EPFL beziehen Tiere als ergänzenden Ansatz mit ein, um biologische Prozesse in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung besser zu verstehen und zu modellieren.
Die EPFL ist sich der wachsenden Sensibilität vieler Menschen für die Rechte der Tiere bewusst. Sie verfolgt die gesellschaftlichen Debatten und respektiert die Meinung aller zur Frage der Forschung mit Tieren. Die EPFL betreibt Forschungsarbeit nach hohen Qualitätsstandards und verpflichtet sich zur Einhaltung sowie Verbesserung aktueller ethischer und gesetzlicher Standards. Sie misst dem Wohlergehen von Tieren einen hohen Stellenwert bei und ist sich ihrer Verantwortung den Tieren gegenüber bewusst. Deshalb hat die EPFL interne Richtlinien mit strengen Regeln implementiert, die auf den 3R-Prinzipien basieren: Replace, Reduce, Refine (Ersetzen, Verringern, Verbessern). Wir achten darauf, die Zahl der durchgeführten Versuche mit Tieren so gering wie möglich zu halten und nicht mehr Tiere zu verwenden als notwendig. Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass die Belastungen, denen die Tiere möglicherweise ausgesetzt werden, auf ein absolutes Minimum begrenzt werden.
In unserer Einrichtung werden Mäuse sowie Ratten, Zebrafische und Kaulquappen gehalten. Einige Forschungsgruppen setzen auch Essigfliegen (Drosophila) und C. elegans Würmer ein. Tierversuche zu Forschungszwecken werden an der EPFL nicht systematisch durchgeführt; sie kommen nur dann zum Einsatz, wenn es keine Alternative gibt. Darüber hinaus sind viele unserer Forschungsgruppen aktiv bemüht, Tierversuche durch in-vitro- und in-silico-Modelle zu ersetzen und diese komplementären Modelle stetig zu verbessern.
Die EPFL ist Teil der Schweizerischen Transparenzvereinbarung zur Tierforschung (STAAR), die 2022 von swissuniversities lanciert wurde. Sie hat zum Ziel, die Kommunikation und Transparenz in der Forschung mit Tieren zu verbessern. Diese Mitgliedschaft zeigt unser Engagement für Offenheit und den Dialog mit der Öffentlichkeit.
Der STAAR Jahresbericht, der Auskunft über die im Jahr 2023 durchgeführten Transparenzaktivitäten der 26 Unterzeichnenden gibt, ist hier verfügbar.
Warum forschen wir mit Tieren?
Tierversuche spielen eine wichtige Rolle bei der Gewinnung neuer Erkenntnisse über das Leben allgemein sowie bei der Verbesserung der Gesundheit und des Lebens von Mensch und Tier.
Welche Art von Forschung mit Tieren?
Für die Forschung in Schlüsselbereichen der Human- und Tiermedizin werden spezifische Tiermodelle in Kombination mit anderen Ansätzen (in silico, in vitro) benötigt.
Wie sieht unsere Arbeit mit Tieren aus?
Die EPFL engagiert sich für hochwertige Forschungsarbeit und verpflichtet sich zur Einhaltung sowie Verbesserung aktueller ethischer und gesetzlicher Standards.
Wo arbeiten wir mit Tieren?
Das Zentrum für Phenogenomik der EPFL unterstützt die Forschungsarbeiten mit massgeschneiderten Services und sorgt in Übereinstimmung mit geltendem Gesetz und ethischen Grundsätzen für das Wohl der Labortiere.
3R – Replace, Reduce, Refine (Ersetzen, Verringern, Verbessern)
Die 3R-Prinzipien gelten heute als die Leitprinzipien für beispielhafte Verfahrensweisen bei der tierexperimentellen Forschung.
Wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected]